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Schädlingsbekämpfung

Eines der größten Probleme von uns Eigenheimbesitzern ist der alljährliche Schädlingsbefall. Ohne anzuklopfen dringen ungebetene Gäste in das Sanctuarium des Tierfreundes ein.
Erst gestern klingelten wieder zwei angebliche Strafgefangene an meiner Tür, um mir das Abonnement einer Rammelzeitung nebst TV-Programm aufzuschwatzen. Ja, liebe Zuhörer, früher hätte man da ohne zu zögern Gift gespritzt. Doch heute wissen wir, wie schädlich das ist für die Umwelt. Vom Wegspritzen dreier Sankt-Martin-Sänger verschandelt noch heute ein ekliger DDT-Fleck den Linol im Eingangsbereich.
Wie viel sinnvoller ist da doch die biologische Schädlingsbekämpfung. Noch bevor der grünweiße Rüssel des Staubsaugervertreters durch die Zarge lugt, haben wir dem schneidigen Mann eine Tasse Blutegel ins offene Hemd geschleudert. Ja, und wenn einmal wieder eine ungebetene Religionsgemeinschaft die neuesten Daten des Weltuntergangs persönlich überbringen will, dann streife ich mir schnell eine Gorillamaske unter den Halbschalehelm und öffne seelenruhig die Haustür. Es ist immer wieder erstaunlich, welch panikartige Flucht ein einfacher Halbschalehelm auslöst, wenn man ihn richtig zu kombinieren weiß.
Das beste ist natürlich, die Lästlinge gelangen erst gar nicht ins Heim. Zu dem Zweck habe ich in meinem Eingangsbereich eine Reihe nützlicher Schädlingsbekämpfer heimisch gemacht. Im Briefkasten verbeitet sich die Wespe und hat so manchem Reklameboten schon das angespitzte Hinterteil in die unterbezahlte Visage gerammt.
Sollte es allerdings jemanden länger auf meiner Fußmatte verweilen lassen, etwa um die Reaktion auf sein unverschämtes Klingeln abzuwarten, habe ich eine ganz besondere Überraschung für ihn. Denn was so unschuldig aussieht wie ein Fußabtreter, ist nichts anderes als zu einem kunstvollen Quader geformter Rehpinscherkot, der zu allem Übel auch noch die Nährstoffbasis eines äußerst aktiven Stammes Kolibakterien darstellt. Ja, liebe Schädlingsbekämpfer, wenn der Eindringling dann abends über die heimische Auslegeware schreitet, um seinen living room zwischen Schrankwand und Fernsehsessel zu queren, hinterläßt er eine breite Spur der kleinen Koli-Bakte auf dem Velours. Und wenn dann nach "Tagesthemen" und zehntem Bier unseren Mann der Übermut erfaßt und er seine speckige Gattin von den Kartoffelchips weg zu sich hinab auf den Teppichboden reißt, um an ihr noch dies und jenes zu vollziehen, ja, dann sind unsere mikroskopischen Freunde schon zur Stelle.
Viel Spaß bei der biologischen Schädlingsbekämpfung!