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Der Japaner

Es ist wohl kaum vorstellbar, liebe Tierfreunde, daß der Säbelzahntiger und der Yorkshireterrier ein und derselben Designwerkstatt entstammen, und doch ist es so. Ständig treten neue Tierarten auf den Plan, die der jeweiligen Modeströmung angepaßt sind. Mit Beginn der Motorisierung weiter Teile der Bevölkerung entwickelte die Industrie den Boxer, der hinten im VW-Käfer hockte und den Fahrzeuglenker durch seine eingeschlagene Visage daran erinnerte, daß sein Wolfsburger Kerbtier über eine äußerst vernachlässigbare Knautschzone verfügte. Was die Industrie auf dem Gebiet der Hundeforschung mit dem Boxer erreichte, gelang ihr beim Menschen mit dem Japaner, mit dem einzigen Unterschied, daß bei letzterem der Schwanz nicht kupiert ist. Dennoch produziert niemand so viele Kopiergeräte auf der Welt wie der Japaner. Aber so ist sein Wesen allgemein: je unnötiger ein Gerät ist, desto wahrscheinlicher ist es, daß dieses vom Japaner produziert wird. Während in Europa schon während der 60er Jahre eine Kreidler Florett nach der anderen aus den Werkshallen schnurrte, gelang es dam Japaner erst zwanzig Jahre später, halbwegs funkttionierende Videorekorder herzustellen- wobei die Kreidler Florett durchaus als die Säbelzahntigerin unter den 50ccm- Mopeds bezeichnet werden kann, während der Videorekorder dort praktisch keine Rolle spielt. Was auch immer der Japaner anstellt, es ist ohne Sinn und Verstand. Zur Zeit ist er damit beschäftigt, den Regenwald Südostasiens in Klopapier zu verwandeln. Warum nur? Ist das der Hilferuf an die Menschheit, will uns der Japaner damit zeigen, wie traurig sein Leben ist? Wir können es nur erahnen, denn der gelbe Mann spricht nicht mit uns. Seine Sprache ist die große symbolische Geste. So ist der Japaner zum Beispiel für seine Fischliebhaberei bekannt. Statt Schulbrote haben die gelben Gören lebende Fische in ihren Tornistern, die sie hastig während der einminütigen Schulpausen in sich reinschlingen. Nun weiß bei uns jedes Schulkind, daß der Wal kein Fisch ist sondern ein Säugetier. Ein Japaner weiß das auch, nur würde er dies nie aussprechen; seine Art, der schlichten Wahrheit Ausdruck zu verleihen, ist, ins nächste Boot zu springen und alle Wale dieser Erde auszurotten. Spätestens zu Beginn des nächsten Jahtausends wird es keinen dieser Meeressäuger mehr geben und die Japaner werden in ihrer krakeligen Schrift den Satz formulieren: »Unter den Fischen ist kein Wal.« Was gleichzeitig bedeutet, daß alle Wale tot sind und der Wal als Art kein Fisch ist und alle Japaner werden zwischen den letzten blutenden Walen stehen und sich dumm und dämlich grinsen und denken, sie wären die Herrenrasse, weil die eine so wahnsinnig doppeldeutige Sprache haben. Und wir fragen uns einmal mehr, ob die Natur außer dem Yorkshireterrier und dem Japaner noch mehr Prüfungen für uns bereit hält.