Sooo siehddas aus !
Zehntausende gingen sonnabends früher schlafen, um den Sonntagmorgen (9.00 bis 12.00 Uhr) nicht zu verpassen. Zehntausende quälten sich nach der durchzechten Disconacht aus den Federn, um eben dem Phänomen FRÜHSTYXRADIO zu lauschen. Mehr als 550.000 Hörer pro Stunde verfolgten die Abenteuer ihrer Comedy-Helden. Das FRÜHSTYXRADIO ist damit das erfolgreichste Comedy-Special im deutschen Rundfunk. Doch zurück zu den Anfängen:
Den Programmverantwortlichen des nordwestdeutschen Senders radio ffn fehlt ein Wortbeitrag für den Samstagvormittag. Eher zufällig greifen sie auf ein Band mit dem Titel Der Kleine Tierfreund zurück, das schon einige Zeit zwischen den vielen anderen Demotapes unbeachtet herumlag. Auf der Cassette hatte der studierte Philosoph und Germanist Dietmar Wischmeyer aus Bielefeld einige Episoden der Kunstfigur, die gewissermaßen als logische Fortsetzung seines Studiums entstanden ist, zusammengefaßt. Sowohl Hörer als auch Redakteure sind von den mit nuscheliger Stimme vorgetragenen detaillierten Beobachtungen aus Flora und Fauna des Kreidlerfahrers begeistert. Aufgrund des großen Erfolges der Erstausstrahlung entschließt sich radio ffn den 'Kleinen Tierfreund' fest in das Programm aufzunehmen. Seit acht Jahren gibt es jeden Sonnabend um 9.15 Uhr eine jener Folgen aus der Serie 'Der Kleine Tierfreund' zu hören.
Durch den Erfolg des 'Tierfreundes' angespornt, beauftragen die radio ffn-Verantwortlichen die Moderatoren Dietmar
Wischmeyer und K.D. Richter mit der Entwicklung eines Comedy-Konzeptes und dem Aufbau einer Comedy-Redaktion.
Sabine Bulthaup und Andreas Liebold verstärken das Team. Als erste gemeinsame Arbeit entsteht die Comedy-Serie Die
Vierma, eine gelungene Darstellung des Soziotops Büro. Neben weiteren Beiträgen für das Tagesprogramm ist eine
dreistündige Comedy-Sendung am Sonntagmorgen der zentrale Bestandteil des gemeinsam entwickelten Comedy-Konzeptes.
Am 9. August 1988 wird erstmals das FRÜHSTYXRADIO ausgestrahlt. Thema der Sendung: 'Live von der Interwitz'. Für das FRÜHSTYXRADIO werden von den Autoren weitere Comedy-Charaktere entwickelt. Moderiert wird die Sendung anfangs fast ausschließlich von Hans Werner Brungs (K.D. Richter) und Pavian Meyer zu Brochterbeck (Dietmar Wischmeyer). Innerhalb kürzester Zeit schaffen es die Comedy-Redakteure die Sendung zu etablieren, obwohl oder gerade weil sie sich an so gut wie keinen Grundsatz des Formatradios hält. Wortbeiträge überschreiten die vorgeschriebene Maximallänge, laufende Musiktitel werden abgewürgt, moderiert wird im Comedy-Slang. Damit wird das FRÜHSTYXRADIO zu einer der erfolgreichsten Sendungen im Programm von radio ffn.
Die Comedy-Redaktion geht mit dem Programm 'Die Vierma' erstmals auf Tournee. Sämtliche Veranstaltungen sind ausverkauft. Auch die zur gleichen Zeit erscheinende CD ist inzwischen längst vergriffen. Nachdem es am Freitag, dem 24. Januar 1992 um 10.10 Uhr mit der Ausstrahlung der 287. Folge der Firma gelungen war, die ARD-TV-Serie "Die Lindenstraße" um eine Folge zu überholen, entscheidet die Comedy-Redaktion, Die Vierma trotz des riesigen Erfolges ab sofort einzustellen.
Im Sommer 1990 beginnt Oliver Kalkofe ein vierwöchiges Praktikum bei radio ffn, das ihn direkt in die Arme von Wischmeyer, Bulthaup, Richter und Liebold treibt. Kalkofe debütiert als Autor der Serie ffn-terprise, die im Tagesprogramm eingesetzt wird. Ebenfalls für radio ffn entwickelt er Kalkofes Mattscheibe, eine gnadenlose TV-Kritik, die jeweils am Montagvormittag das TV-Programm des vergangenen Wochenendes auseinandernimmt. Kalkofe wird nach seinem Praktikum als freier Mitarbeiter übernommen.
Anfang des Jahres wird Oliver Kalkofe festes Mitglied der Comedy-Redaktion, nachdem es ihm gelungen ist, mit Onkel Hotte, einem widerwärtigen Märchenerzähler, eine der erfolgreichsten Figuren im FRÜHSTYXRADIO zu etablieren. Für die Mattscheibe erhält Kalkofe 1991 das Goldene Kabel in Silber, einen Medienpreis, der alljährlich von der Telekom und der Programmzeitschrift Gong verliehen wird.Im selben Jahr geht Der Kleine Tierfreund erstmals auf ausgedehnte Tournee. 18 Veranstaltungen sind restlos ausverkauft. Zeitgleich erscheinen das erste Tierfreund-Buch (Wischmeyer/Marunde im Fackelträger-Verlag) und die erste Tierfreund-CD (Fuego/Rough Trade). Das Magazin der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht das Buch im Vorabdruck. Nachdem Wischmeyer bereits im Eigenvertrieb über 10.000 MC's verkaufen konnte, entwickelt sich auch die CD zum Verkaufsschlager. Ende 1991 folgt dann eine der vielen Sonderaktionen des FRÜHSTYXRADIOS: Den beiden Comedy-Figuren Arschkrampen, Kurt (D. Wischmeyer) und Gürgen (O. Kalkofe), verdanken die Bewohner der Stadt Syke bei Bremen einen ganz besonderen Besucherrekord. Zwischen Weihnachten und Silvester 1991 wird die erste CD der "Arschkrampen" ausschließlich an Gäste der Schankwirtschaft Bei Gertrud verkauft. Käufer aus Berlin, Leipzig oder Düsseldorf, die das FRÜHSTYXRADIO über Satellit empfangen, sind keine Ausnahme. Die kultische Verehrung der Fans sorgt dafür, daß innerhalb von nur vier Tagen insgesamt 2.000 Stück der Arschkrampen-CD mit dem Titel is mir schlecht verkauft werden.
Nachdem Der Kleine Tierfreund auch von Radiosendern in Berlin und Nordrhein-Westfalen übernommen wird, geht Dietmar
Wischmeyer auch hier auf Tournee. Sämtliche Veranstaltungen (u.a. vier Tage Berlin) sind wiederum ausverkauft und es
gelingt, das FRÜHSTYXRADIO erstmals auch einem größeren Publikum über die Grenzen Norddeutschlands hinaus
bekannt zu machen.Am 1. April 1992 veröffentlicht das gerade gegründete Tonträgerlabel FRÜHSTYXRADIO (kurz: FSR,
im Rough Trade Vertrieb) parallel vier CD's, die in einer Box mit dem Titel "limitierte Prachtausgabe" zum 750jährigen
Jubiläum des "größten Kulturmagazins der Welt" verkauft werden. Interpreten sind die Arschkrampen und Der Kleine
Tierfreund, beide mit ihren jeweils zweiten CD's, sowie Onkel Hotte und Frieda und Anneliese (D. Wischmeyer / S. Bulthaup)
mit ihrem Debüt.
Etwa zur gleichen Zeit wird das FRÜHSTYXRADIO-Mailorder, das anläßlich der ersten "Tierfreund"-Tournee gegründet
wurde, konsequent ausgebaut. Um im strukturschwachen Niedersachsen eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen,
sind alle FSR-Tonträger auch auf diesem Wege erhältlich. Darüber hinaus wird neben Kreidler-Anstecknadel und den
Zigarren "Deutsche Jagd" ein umfangreiches Merchandisingprogramm angeboten. Im Mai 1992 folgt das bis heute dunkelste
Kapitel der FRÜHSTYXRADIO-Geschichte. Die kompromißlose Sendung stieß vermutlich trotz ihres großen Erfolges auf
verstärkten Widerstand in den Kreisen der radio ffn-Gesellschafter. Diese stellten zum 1. Januar Peter Bartsch als neuen
Programmdirektor ein. Der von einem bayrischen Schlagersender kommende Bartsch trat an, um dem Sender die Ecken und
Kanten abzuschleifen, die das Programm bisher so erfolgreich gemacht hatten. Eines seiner ersten Opfer ist das
FRÜHSTYXRADIO. Bartsch greift vehement in die bisher herrschende Redaktionsfreiheit ein, wünscht eine Light-Version
des FRÜHSTYXRADIOS und beginnt eine unselige "Fäkaldebatte" in den Medien, die allerdings letztendlich zu einem
Eigentor wird. Nach einigen Auseinandersetzungen stellt Bartsch fest, daß es mit der FRÜHSTYXRADIO-Redaktion keine
Light-Version geben kann.
Die Muttertagssendung vom 10. Mai 1992 nimmt Bartsch zum Anlaß, dem FRÜHSTYXRADIO-Team eine schöpferische
Pause zu verordnen. Doch noch während der ersten Ersatzsendung laufen im Sender die Telefonleitungen heiß und es kommt
im sonst so stillen Isernhagen bei Hannover zu einer Spontandemonstration von erbosten Hörern. In den folgenden Wochen
nehmen sich die Medien des Themas an, von Stern bis Spiegel und von premiere bis SAT1 wird der Zensurversuch von
Bartsch kritisiert. Auch die Hörerdemonstrationen werden zu einer regelmäßigen sonntäglichen Veranstaltung. Im Sender
gehen Hunderte von Briefen und Faxen ein. Die Comedy-Redaktion tritt in der Zwischenzeit live auf, die Tournee wird zum
Triumph für das Team. Schließlich sehen sich die Gesellschafter von radio ffn aufgrund der anhaltenden Proteste und der
ständigen Berichterstattung in allen Medien gezwungen, ihren auch sonst wenig erfolgreichen Programmdirektor zu entlassen;
eine in der deutschen Medienlandschaft bis heute einmalige und ermutigende Aktion. Die erste FRÜHSTYXRADIO-Sendung
nach der Pause erreicht eine Rekordeinschaltquote. Obwohl es sicher nicht im Interesse des glücklosen Bartsch gelegen haben
dürfte, beschert der Medienrummel dem FRÜHSTYXRADIO eine nochmalige Steigerung der Popularität.Erstmals nach der
Pause erscheinen im Herbst 1992 auf dem FSR-Label wieder CD's. Interpret ist Günther, der Treckerfahrer (D.
Wischmeyer), der niedersächsische Landwirt mit der scharfen Zunge. Eine der CD's enthält das einstündige Radiohörspiel
Munter bleiben - Heute ist Weltuntergang, das in der Zeitumstellungsstunde im September 1992 erstmals ausgestrahlt wurde.
Für diesen Beitrag erhält Dietmar Wischmeyer das Goldene Kabel 1992 in Bronze. Seit Herbst 1992 treten die
FRÜHSTYXRADIO-Comedy-Figuren auch regelmäßig vierzehntägig als Gäste in der von Radio Bremen produzierten
TV-Sendung Up«n Swutsch (N 3) auf. Der erste Abstecher in den Süden der Republik erfolgt im Oktober 1992. Zusammen
mit Matthias Beltz treten Sabine Bulthaup und Dietmar Wischmeyer in Mainz auf, es folgen zwei weitere Auftritte in Karlsruhe
und Würzburg.
Das Jahr beginnt für das Frühstyxradio mit einer Anzeige aus der rechten Szene wegen Volksverhetzung. Das Onkel Hotte Lied 10 kleine Glatzenköpp, eindeutig gegen die neonazistischen Umtriebe in Deutschland gerichtet, wird Inhalt staatsanwaltlicher Ermittlungen. Das Verfahren wird jedoch nach kurzer Zeit eingestellt und das Lied auf Maxi-CD veröffentlicht. Der Erlös aus diesem Tonträger wird komplett antifaschistischen Initiativen zur Verfügung gestellt. Oliver Welke, der schon seit 1990 als Co-Autor sporadisch in Erscheinung tritt, verstärkt das FRÜHSTYXRADIO-Team als Autor und Sprecher. Im März gastiert Der Kleine Tierfreund anläßlich seines fünfjährigen Radiojubiläums eine Woche im Hamburger Schmidt-Theater. Die Auftritte werden zur Aufnahme einer Live-CD mit dem Titel Feuchtgebiete schauen Dich an! genutzt, die im September 1993 erscheint. Pfingsten 1993 gibt es die erste eigene TV-Show des FRÜHSTYXRADIOS. Unter dem Titel Sooo siehddas aus! wird zusammen mit der Band Fury in the Slaughterhouse ein Special gedreht, das gleich die höchsten Einschaltquoten des Wochenendes auf N 3 erreicht. Im Sommer verläßt K.D. Richter das Team, um sich fortan ausschließlich um seine eigene Produktionsfirma zu kümmern.1993 wird das Jahr mit den meisten Live-Auftritten des FSR-Teams; über 50 Veranstaltungen (u. a. vier ausverkaufte in der HDK Berlin mit über 5.000 Besuchern) werden insgesamt durchgeführt. Neben einem zweiten Special auf N 3 im Dezember, wiederum mit hervorragender Einschaltquote, wird das FRÜHSTYXRADIO für das Rahmenprogramm bei der Grimme-Preis Verleihung 1993 verpflichtet ( Liveübertragung auf 3SAT). Insgesamt 6 CD's erscheinen 1993 auf dem FSR-Label: die Arschkrampen mit einer Doppelveröffentlichung, Herr Radioven (A. Liebold), Frieda und Anneliese und Der Kleine Tierfreund, sowie ein akustischer Adventskalender. Nachdem die deutschen Soldaten in Somalia ihr Verpflegungszelt nach der legendären Arschkrampen-Kneipe Bei Gertrud benannten, gibt das FRÜHSTXYRADIO-Label die CD is mir schlecht - Arschkrampen Live bei Gertrud als Feldausgabe für den deutschen Unterstützungsverband für Belet Weyne erneut heraus.
Nach den vielen Aktivitäten 1993 beschließt das FSR-Team eine kurze Atempause einzulegen, um sich wieder in erster Linie auf die Radiosendung konzentrieren zu können. Zur Niedersachsenwahl 1994 wird eine eigene Partei mit dem Namen FSR gegründet, die trotz wunderschöner Wahlplakate, und des Slogans Freiheit, Schönheit, Reichtum für alle und umsonst die 0,0% Hürde im Landtag nicht überwinden kann.Oliver Kalkofe, Autor von "Onkel Hotte", ist mit seiner Mattscheibe inzwischen im Medium Fernsehen präsent, dem seine Spott-Kanonaden gelten: Seit dem 17. April 1994 strahlt der Pay-TV-Sender premiere jeden Sonntag nach dem ersten Spielfilm unverschlüsselt die gnadenlosen Kommentare Kalkofes zu den großen und kleinen TV-Peinlichkeiten aus. Für Sonntagsmuffel wird die Sendung freitags um 23.45 Uhr wiederholt. Darüber hinaus hat man das FRÜHSTYXRADIO trotz vieler Angebote 1994 im Fernsehen nicht zu sehen bekommen, da aufgrund der Vielzahl von Verpflichtungen einfach kein Platz im Terminkalender für das zeitaufwendige Fernsehgeschäft zu finden war. Im Mai tourt das FRÜHSTYXRADIO zehn Tage durch Nordrhein-Westfalen unter dem Titel Der Kleine Tierfreund kehrt zurück & Gäste. Diese Tournee findet ausschließlich in ausverkauften Sälen statt. Seit Oktober 1993 sitzen auch begeisterte Münchner vor ihren Empfängern und lernen im Programm des bekannten Stadtsender Radio Xanadu den Kleinen Tierfreund und Onkel Hotte kennen. Folgerichtig tritt das FRÜHSTYXRADIO im Juni 1994 erstmals in der bayerischen Hauptstadt auf. Das Zelt auf dem Tollwood-Festival ist innerhalb kürzester Zeit mit 1.100 Besuchern restlos ausverkauft. Auch der alljährliche Zwischenfall mit der Obrigkeit muß ausgestanden werden. Dem Nürnberger Alternativsender Radio Z soll nach der Ausstrahlung des Onkel Hotte Märchens Schneewuttchen die Sendelizenz entzogen werden. Trotz des eingeleiteten Verfahrens können sich die "hardliner" in der Bayerischen Landesanstalt für neue Medien glücklicherweise nicht durchsetzen. Im Juni folgt eine Lesungstour von Dietmar Wischmeyer und Wolf-Rüdiger Marunde, auf der sie aus dem zweiten Tierfreund-Buch: Die Rückkehr (Fackelträger-Verlag) lesen. Die neun Lesungen im norddeutschen Raum sind ausverkauft. Am 25. September kann eine große Hörerschaft der Wortgewalt von Dietmar Wischmeyer und Oliver Kalkofe in der Bethlehem-Kirche zu Hannover beiwohnen. In der Stunde, die es nicht gibt (Zeitumstellung um 2.00 Uhr) lesen die beiden unter dem Titel Putenschnitzel 7,95 aus Ihren Werken. Die Veranstaltung wird live im Programm von radio ffn übertragen. In der TV-Spielfilm erscheint eine Kolumne von Oliver Kalkofe mit dem Titel Kalkofes letzte Worte, in der er wie in seiner Sendung Kalkofes Mattscheibe die Fernsehlandschaft auseinandernimmt. Nachdem Ende 1993 der erste Teil des Artikels "Motorradfahrer und ihre Maschinen" von Günther, dem Treckerfahrer in der Zeitschrift MOTORRAD erschien, gab es eine Flut von Anfragen nach einer akustischen Version des Artikels. Also veröffentlicht das FRÜHSTYXRADIO-Label Anfang Oktober 1994 die CD Günther, der Treckerfahrer: Verchromte Eier, eine ausführliche Typologie von Motorradfahrern und ihren Maschinen. Parallel dazu erscheint der zweite Teil des Artikels auf vier Farbseiten in der MOTORRAD. Neben den Motorradfans kommen auch die Märchenfans Anfang Oktober voll auf ihre Kosten. Onkel Hotte & Die beschissenen Sechs warten auf mit dem neuen Hit des Jahres Wichtel in der Nacht in 3 unterschiedlichen Versionen für verschiedene Gemütslagen. Zusätzlich werden auf diese Maxi-CD drei bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichte Märchen von Onkel Hotte gepresst. Mitte Oktober startet die größte und umfangreichste Bühnenproduktion des FRÜHSTYXRADIOS, unter dem Titel DAS GRAUEN. Dieses Programm wird zweimal in Sulingen zum Warmlaufen aufgeführt, um dann in Hannover im Theater am Aegi alle Rekorde des Vorverkaufes in der Geschichte des FRÜHSTYXRADIOS zu brechen. Vier bis unters Dach ausverkaufte Vorstellungen zwingen das FRÜHSTYXRADIO regelrecht dieses Programm 1995 (ab dem 12.05) noch einmal aufzuführen. Das FRÜHSTYXRADIO-Mailorder ist auch 1994 besonders fleißig gewesen. Im Herbst erscheint der erste farbige Mailorder-Katalog. Die Freude der Kunden ist grenzenlos, was sich auch an der Flut von Bestellungen zeigt. Aus einer Kooperation mit radio ffn erwächst in diesem Jahr zum ersten Mal ein FRÜHSTYXRADIO-Kalender, den die Fans insgesamt über 5.500 mal per Mailorder bestellen. Der SFB-B2 trägt weiterhin die Stimmen des Tierfreundes bzw. von Frieda und Anneliese über Berlins Dächer. Im November veröffentlicht das FSR-Label zusammen mit dem SFB eine Box mit zwei CD's aus dem FSR-Repertoire, die innerhalb kürzester Zeit vergriffen ist. Auch im Berlin/Brandenburger Raum kann das Frühstyxradio inzwischen gehört werden. Für Fritz (ORB) produziert FSR eine zweistündige Sendung, die unter dem Titel Alles Banane, das Fritz-Frühstyxradio jeden Sonntag in der Zeit von 12.00 - 14.00 Uhr zu hören ist. Die verlängerte, ausgearbeitete Version von Putenschnitzel 7,95 geht ab Mitte November bis Ende des Jahres auf die traditionelle FRÜHSTYXRADIO-Weihnachts-Tour. Diese Veranstaltungen, jeweils an den Adventssonntagen, sind wieder innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.
Die erste Veröffentlichung des FRÜHSTYXRADIO-Labels in diesem Jahr ist die zweite CD von Wiglaf Droste: Die
schweren Jahre ab dreiunddreißig. Aufgenommen wurde diese CD in der Bar jeder Vernunft mit Funny Van Dannen als Gast.
Nach dem ersten und dritten Teil von Onkel Hottes Märchenstunde erscheint im März der langersehnte zweite Teil mit dem
Titel Spiel mir das Lied vom Zwerg. Im Februar wird das FRÜHSTYXRADIO-Team mit dem Goldenen Kabel in Silber für
den besten Hörfunkbeitrag '94 für die Produktion 'Wir sind die Niedersachsen' ausgezeichnet. Vom 12. bis zum 20. Mai
gastiert das FRÜHSTYXRADIO-Team mit der Bühnenproduktion DAS GRAUEN acht Tage im ausverkauften Theater am
Aegi in Hannover. Dieses Programm wird für das Fernsehen aufgenommen und beim pay-TV-Sender premiere ausgestrahlt.
Pünktlich zum 'GRAUEN' in Hannover erscheint die neue CD von Dietmar Wischmeyer: Hömma Spozzfreund mit dem
Untertitel 'Eine Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten'. Auch auf dem 'Tag der Niedersachsen' in
Oldenburg Mitte Juni ist das FRÜHSTYXRADIO vor 10.000 Menschen auf der Bühne vertreten. Aufgrund verstärkter
Nachfrage geht das Programm Putenschnitzel 7,95 Mitte Juni erneut auf Tournee. Während dieser sechstägigen Tournee
findet auch ein Auslandsauftritt in Enschede in den Niederlanden statt. Schon seit Anfang 1994 laufen zahlreiche Folgen von
Siggi & Raner bei radio ffn. Jochen Krause und Martin Jürgensmann, die beiden Autoren und Sprecher der Hannoveraner
Originale veröffentlichen im Spätsommer 1995 auf dem FRÜHSTYXRADIO-Label die erste Siggi & Raner-CD mit dem
Titel Is doch goch kan Thema! Gäste der Internationalen Funkausstellung 1995 in Berlin können sich in diesem ganzen
Messerummel einige FRÜHSTYXRADIO-Künste zu Gemüte führen. Die Künstler treten für premiere, den SFB und den
ORB-Sender Fritz auf. Oliver Kalkofe wird ein immer beliebterer Talkshow-Gast. Er hat unter anderem Auftritte bei Parlazzo
(WDR) oder wieder einmal bei Up'n Swutsch (Radio-Bremen-Fernsehen).
Seit August veröffentlicht das Stadtmagazin Prinz mit seinen Ausgaben in Hannover und Bremen monatlich eine Kolumne von
Dietmar Wischmeyer unter dem Titel Wischmeyers Logbuch - eine Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten.
Im gleichen Monat startet in dem Hannoveraner Stadtmagazin Schädelspalter eine monatliche Kolumne von Siggi & Raner
unter dem Titel Meteoritenkritik. Im weiteren Verlauf des Jahres 1995 werden Jochen Krause und Martin Jürgensmann mit
ihren Kunstfiguren immer stärker zum Inbegriff des Hannoveraners. Zahlreiche Auftritte in und um Hannover zeugen von
dieser Entwicklung. Im September läuft eine neue Staffel von Kalkofes Mattscheibe unverschlüsselt auf premiere an. Jetzt mit
einem festen Sendeplatz jeden Sonntag um 20.00 Uhr. Die Wiederholung läuft am darauffolgenden Montag nach dem ersten
Spielfilm. Am 9. September findet das alljährliche FRÜHSTYXRADIO-Fanclubtreffen statt. Für das Zusammentreffen
sämtlicher aktiven Fanclubs (insgesamt sind über 150 Fans angereist) wird ein historischer Dampfzug angemietet. Nach dem
Empfang des Zuges am Hauptbahnhof Rabber durch einen Posaunenchor, der durch Sabine Bulthaup verstärkt wird, fährt
Der Kleine Tierfreund auf seiner Kreidler Florett ein Rennen gegen den in IC Albert Brettermeier umbenannten Zug. In der
auf das Fanclubtreffen folgenden Nacht moderiert Oliver Kalkofe 14 Stunden am Stück. Der Marathon beginnt mit der
Mattscheiben - Nacht um 22.00 Uhr und endet am nächsten Mittag um 12.00 Uhr mit dem FRÜHSTYXRADIO. Am 24.
September gilt es wieder, die Stunde, die es nicht gibt von 2.00 Uhr bis 2.00 Uhr zu feiern. Dieses Jahr zelebriert das
FRÜHSTYXRADIO zur Zeitumstellung via Live-Übertragung auf radio ffn 'Das kleinste Stadionkonzert der Welt'. Nach der
"Voodoo-Lounge" der Rolling Stones bieten die FRÜHSTYXRADIO-Künstler die Booboo-Lounge für ein erlesenes
Publikum, denn an diesem Abend ist das Niedersachsenstadion Hannover schon mit 99 Personen ausverkauft, die mit Hilfe
von Ferngläsern das Geschehen auf der 400 Meter entfernten Bühne von der VIP-Tribüne aus verfolgen. Anfang Oktober
lädt das FRÜHSTYXRADIO einige Kollegen zum ersten FRÜHSTYXRADIO Comedy Festival ins Theater am Aegi in
Hannover ein. Es gastieren Hans Werner Olm, Rüdiger Hoffmann, Till & Obel und Dirk Bielefeldt. So wird an vier Abenden
viermal Comedy der Spitzenklasse geboten und das Aegi ist wieder einmal restlos ausverkauft. Auch 1995 wird den Fans des
FRÜHSTYXRADIOS vor Einsetzen der tristen Herbstabende ein neuer Mailorder-Katalog präsentiert. Seine gelungene
Adaption der Persil-Werbung ruft jedoch umgehend die Rechtsabteilung der Firma Henkel auf den Plan. Um den Marktführer
nicht zu gefährden, entschließt sich das Mailorder schweren Herzens, den Katalog mit geändertem Titel herauszugeben. Der
Fan findet in diesem Werk nicht nur die altbewährten Tonträger, T-Shirts und all die anderen Kleinigkeiten, die ihm das Leben
versüßen, sondern auch viele neue Produkte seiner Lieblinge, z.B. den ständigen Begleiter durch das nächste Jahr: den
FRÜHSTYXRADIO-Wand-Wendekalender 1996. Auf der einen Seite der Kalenderblätter befindet sich jeweils eine
Illustration der FSR-Haus-und-Hof-Graphiker, auf der Rückseite sieht man wunderschöne Photographien mit den
FSR-Comedy -Figuren. Im Oktober kommt es vor dem Landgericht Oldenburg zur Verhandlung der Klage Baumgart gegen
Kalkofe. Klaus Baumgart, Sänger des Duos Klaus & Klaus, fühlte sich von Oliver Kalkofe in der Mattscheibe durch die
Bezeichnung Speckbulette beleidigt. Weder das Gericht, noch große Teile der Bevölkerung stimmen mit Baumgart überein.
Am Ende zieht Baumgart die Klage zurück und einigt sich mit Kalkofe auf einen außergerichtlichen Vergleich: Kalkofe darf
weiterhin Speckbulette sagen und Baumgart kann sich in der Mattscheibe an Kalkofe rächen. Im November findet anläßlich
der 53. TV-Mattscheibe eine große Feier im Studio Kino in Hamburg statt. Neben den eingeladenen Vertretern der Medien
genießen zahlreiche Fans, die Karten in einer speziellen Verlosung gewonnen haben, neben anderen Aktivitäten die
'Mattscheibe' in einem 45minütigen Zusammenschnitt auf Kinoleinwand und ein munteres Tortenwerfen auf Oliver Kalkofe. Im
gleichen Monat liest Dietmar Wischmeyer bei den Göttinger Literaturtagen 1995 aus seinen gesammelten Werken. Unter dem
Titel Deutsche Männer wird die Lesung ein großer Erfolg, obwohl Dietmar Wischmeyer fast gänzlich auf figurenbezogene
Texte verzichtet.
In der zweiten FRÜHSTYXRADIO-Sendung des Jahres (am 7. Januar) wird das Ende der sonntäglichen Sendung bei radio
ffn verkündet. Trotz weiterhin ungebrochen herrschenden Erfolges und hoher Einschaltquoten entschließen sich die Autoren:
754 Jahre sind genug!
Doch mit dem Ende der Sendung enden die Aktivitäten des FRÜHSTYXRADIOS keineswegs. Neben allen bisherigen
Unternehmungen, die kontinuierlich weiterentwickelt werden, stehen zahlreiche neue Projekte an: Ende Januar veröffentlicht
Sabine Bulthaup ihre erste Solo-CD. Unter dem Titel Super-R-win rettet die Welt gibt es die Abenteuer des
Jung-Moderators Erwin Höhnefeld zu erleben. Anläßlich der Zeugnisausgabe in Niedersachsen läßt es sich Sabine Bulthaup
nicht nehmen, an frustierte Schulkinder 150 CD's zu verschenken. Anläßlich des 5jährigen Mattscheiben-Jubiläums im
Hörfunk strömen fast 2.000 Menschen am Rosenmontag in das ausverkaufte Capitol - Hannover, um zusammen mit Oliver
Kalkofe gegen Karneval zu demonstrieren und eine Nacht mit Kalkofe zu erleben.
Das FRÜHSTYXRADIO bietet in Zusammenarbeit mit radio ffn seinen Fans erstmals die Möglichkeit, aktuelle
Informationen, Auftrittstermine, Biographien der Künstler und Beschreibungen der zahlreichen FSR-Figuren und
Mailorder-Artikel direkt per Modem auf den eigenen Computer 'downzuloaden'. Über *ffn# ist das FRÜHSTYXRADIO im
T-Online-Dienst vertreten. Im März erhält Oliver Kalkofe den Adolf Grimme Preis für seine TV-Version von Kalkofes
Mattscheibe.
Der ComeD-day ist da: Das Ende des FRÜHSTYXRADIOS wird morgens am Sender trotz erneuten Wintereinbruchs von
einer großen Zahl angereister Fans - und einer ganzen Hand voll Fernsehteams - betrauert. Die Asche des
FRÜHSTYXRADIOS wird am Schluß der letzten Sendung vor dem Funkhaus feierlich begraben und in einer Trauerkutsche
verlassen Sabine Bulthaup, Dietmar Wischmeyer, Oliver Kalkofe und Oliver Welke den Ort Ihres langjährigen Schaffens.
Abends feiern 5000 Fans in der restlos ausverkauften Music Hall in Hannover eine grandiose Abschiedsparty mit einem fast
vierstündigen Live-Programm. Neben den FRÜHSTYXRADIO-Autoren treten zahlreiche befreundete Künstler und Musiker
auf, so z.B. die Good Old Boys, The Format mit Ecki Stieg, Martin Quilitz, Till & Obel, Hans-Werner Olm, Spaceball,
Podewitz u.v.a.m. Durch den Abend führen Oliver Welke und Jens-Peter Beiersdorf. Die Versteigerung - zusammen mit dem
Stadtmagazin Schädelspalter - der letzten Eintrittskarten für die ausverkaufte Show erbringt einen stattlichen Betrag, der dem
Jugendprojekt "Streetwork Vahrenheide" in Hannover gespendet wird.
Die letzte Sendung des FRÜHSTYXRADIOS am 31. März 1996 wird als 3-CD-Box inklusive einer ausführlichen
FSR-Chronik unter dem Titel FRÜHSTYXRADIO DRÖHNUNG veröffentlicht und bereits eine Woche später im Rahmen
der radio ffn-Veranstaltung Das Gelbe vom Ei in Oldenburg von den Künstlern präsentiert.
Am 26. und 27. April wird Dietmar Wischmeyer mit einem neuen Solo-Programm im Theater in Nienburg gastieren. Anschließend wird er eine Woche bei den Wühlmäusen in Berlin zu Gast sein. Im August und September gehen die FSR-Künstler sechs Wochen auf Tournee. Weitere CD-Veröffentlichungen sind für 1996 geplant. Der größte Teil der Arbeit wird in die Vorbereitung eines eigenen FSR-TV-Konzeptes fließen. Der Sendebeginn einer TV-Version des FRÜHSTYXRADIOS ist für Anfang 1997 vorgesehen.
In den vergangenen Jahren ist es der FRÜHSTYXRADIO-Redaktion gelungen, 'Der größte Kulturmagazin der Welt' (offizieller Untertitel der Sendung) zum erfolgreichsten Comedy-Special in der deutschen Rundfunklandschaft zu machen. Es entstanden eine Vielzahl von Comedy-Figuren und -Serien, die mit großem Erfolg auch bei anderen Radiostationen laufen. Acht verschiedene Bühnenprogramme mit über 150 ausverkauften Veranstaltungen in Folge und die erfolgreichen TV-Specials haben gezeigt, daß die Umsetzung vom Radio auf die Bühne und auf den Bildschirm gelungen ist.